Med-Library.com

Meniskus-Papageienschnabelriss – Symptome, Therapie & Folgen

Meniskusverletzungen sind Kontinuitätsunterbrechungen oder degenerative Veränderungen des Meniscus lateralis (Außenmeniskus) oder Meniscus medialis (Innenmeniskus). In den meisten Fällen treten solche Verletzungen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr infolge sportlicher Aktivitäten auf.

Symptome

Der Meniskus-Papageienschnabelriss ist eine Sonderform der oft traumatisch bedingten radiären Meniskusrisse. Zumeist beginnt der Riss in vertikaler Richtung am hinteren Meniskusteil und setzt sich je nach Ausprägung zur Körpervorderseite hin fort. Der Papageienschnabelriss teilt den Meniskus in einen inneren und einen äußeren Anteil. Das entstehende bewegliche Fragment kann dabei in den Gelenkraum hineinragen. Bei Patienten mit Meniskusschäden treten im Bereich des Kniegelenksspalts Schmerzen auf. Dabei gibt es je nach Ursache des Meniskusrisses unterschiedliche Schmerzsymptomatiken. Bei traumatischen Meniskusläsionen wie dem Papageienschnabelabriss ist das Abreißen durch das Auftreten eines plötzlichen, heftigen Schmerzes gekennzeichnet. Häufig kann das Knie im Anschluss nur noch eingeschränkt bewegt werden.

Therapie

Da bei einem Papageienschnabelriss ein großer Defekt des Meniskus vorliegt, kommt eine meniskuserhaltende Therapie meist nicht in Frage. Überwiegend muss hier eine möglichst minimalinvasive Teilentfernung mittels Arthroskopie erfolgen. Hierbei ist wichtig, immer nur soviel wie nötig zu entfernen. Nur in Einzelfällen ist eine komplette Entfernung des Meniskus erforderlich. Da hierbei ein sehr hohes Risiko für Arthrose besteht, versucht man einen Meniskusersatz zu finden (entweder ein künstlicher Meniskus oder ein Spendermeniskus eines Verstorbenen).

Folgen

Bei einem Papageienschnabelriss können akute schmerzhafte Blockaden im Kniegelenk auftreten, die mit Einschränkungen im Bewegungsumfang einhergehen. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Streckhemmung. Auch ein Schnappen des Meniskuslappens wird von betroffenen Patienten häufig beschrieben. Häufig sind bei Meniskusrissen Alltagsbelastungen weiterhin durchführbar, jedoch treten gerade in stehenden Berufen im Tagesverlauf zunehmend Schmerzen im Bereich des äußeren oder inneren Gelenkspalts auf. Stärkere Belastungen können zu einer Zunahme der Schmerzen und zu einer Reizung und einem Erguss im Kniegelenk führen. Lokale Überwärmungen des Kniegelenks sind ebenfalls eine häufige Folge eines Meniskusrisses. Dieser führt zudem zu Unebenheiten der Gleitfläche zwischen Unter- und Oberschenkel. Werden abgelöste Meniskusanteile zwischen Ober- und Unterschenkelknorpel eingeklemmt, führt das zur Zerstörung der empfindlichen Knorpeloberfläche, die mit der Zeit stumpf und weich wird. Infolgedessen kommt es zu einer allmählichen Auffaserung sowie Abrieb des Knorpels und letztendlich zur Arthrose des Kniegelenks.

Meniskus-Papageienschnabelriss – Symptome, Therapie & Folgen
5 (100%) 7 vote[s]