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Ligamentum patellae / Kniescheibenband – Anatomie und Aufbau

Das Ligamentum patellae (Kniescheibenband) stellt sowohl ein Band des Kniegelenks als auch eine Endsehne dar. Es erlangt klinisch durch den an ihn auszulösenden Patellarsehnenreflex diagnostische Bedeutung für neurologische Erkrankungen.

Anatomie und Topografie des Ligamentum patellae

Das Ligamentum patellae besteht aus parallelfaserigem, straffem Bindegewebe. Zwischen den Fasern sind mikroskopisch Fibrozyten (Sehnenzellen) zu erkennen, die im Querschnitt sternförmig erscheinen. Die Verbindung zum Knochen entsteht, indem die kollagenen Fasern in den Knochen eindringen und sich zwischen den äußeren Knochenlamellen verzweigen. Das Ligamentum patellae liegt zwischen der Patella und der Tuberositas tibiae.

Funktion des Ligamentum patellae

Das Ligamentum patellae verstärkt als Band des Kniegelenks die Vorderwand der Gelenkkapsel. Es entspricht der Endsehne des Musculus quadriceps femoris, der ein Muskel des Oberschenkels ist und dessen vier Köpfe gemeinsam an der Tuberositas tibiae ansetzen. Die Kniescheibe ist somit in die Endsehne eingelagert und stellt das größte Sesambein des menschlichen Körpers dar. Als solches vergrößert sie die Hebelwirkung der Sehne.

Mögliche Erkrankungen und Verletzungen des Ligamentum patellae

Bei Überbeanspruchung können Insertionstendinosen auftreten. Verletzungsbedingt sind Rupturen des Ligaments möglich. Die Ruptur führt zum Bild der hochstehenden Patella (Patella alta). Das rupturierte Band wird operativ rekonstruiert.

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