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Läuferknie – Definition, Symptome & Therapie | Tractus-Iliotibialis-Syndrom

Das Läuferknie wird in der Fachsprache auch als iliotibiales Bandsyndrom, Tractus-iliotibialis-Syndrom, Tractussyndrom, Tractus-iliotibialis-Scheuersyndrom oder Runners Knee bezeichnet. Vor allem Marathon- und Langstreckenläufer kennen diese Knieerkrankung, doch auch Nicht-Sportler können unter dem iliotibialen Friktionssyndrom erkranken. Die Erkrankung verursacht starke Schmerzen an der Knieaußenseite.

Definition

Per Definitionem bezeichnet das iliotibiale Bandsyndrom, kurz ITBS ein Krankheitsbild, das durch starke Knieschmerzen gekennzeichnet ist. ITBS entsteht infolge einer übermäßigen oder falschen Belastung. Die Knieschmerzen treten typischerweise außen am Knie oder auch unter der Kniescheibe auf. Das Kniegelenk ist das komplizierteste und größte Gelenk des menschlichen Körpers. Es ist verantwortlich für die bewegliche Verbindung zwischen Unter- und Oberschenkel und muss zudem großen Belastungen standhalten. Doch nur wenn alle am Kniegelenk beteiligten Strukturen wie Knorpel, Knochen, Bänder, Muskulatur, Menisken und Kapseln reibungslos zusammenspielen, kann das Kniegelenk den alltäglichen Belastungen ausreichend standhalten. Wenn das Zusammenspiel aber gestört ist, kann das iliotibiale Bandsyndrom auftreten. Die typischen Schmerzen beim ITBS sind bedingt durch den erhöhten Druck auf die Sehnenplatte (Tractus iliotibialis), die an der Oberschenkelaußenseite zum Schienbein verläuft, sowie einer örtlichen Schleimbeutelentzündung. ITBS betrifft vor allem Radsportler, Marathonläufer und Langstreckenläufer. Gerade bei Läufern ist diese Knieerkrankung eine häufig auftretende Erkrankung. Jeder vierte hat diese Schmerzen an der Knieaußenseite. Frauen sind mit etwa 28 Prozent häufiger betroffen als Männer mit rund 24 Prozent. Doch auch andere Sportler, wie Basketball-Spieler, Handballer oder Bergwanderer und auch Nicht-Sportler, etwa Personen mit O-Beinen können diese Erkrankung entwickeln.

Symptome

Ein für ITBS typisches Symptom ist ein stechender Schmerz im Knie, besser gesagt an der Knieaußenseite oder unterhalb der Kniescheibe. Bei der Erkrankung scheuert die an der Oberschenkelaußenseite verlaufende Sehnenplatte (Tractus iliotibialis) am Knochen und das strapazierte Gewebe entzündet sich örtlich. Die durch die Erkrankung auftretenden Knieschmerzen treten vorwiegend beim Bergabgehen auf. Im Laufe der Zeit verursacht aber auch normales Gehen oder Laufen deutliche Symptome. Im zunehmenden Verlauf werden auch beim Treppensteigen, beim Berühren der Kniescheibe oder beim Sitzen mit angewinkelten Beinen starke Knieschmerzen bemerkbar. Die Erkrankung kann neben diesen Schmerzen auch noch eine Schleimbeutelentzündung am Knie auslösen. Dabei kann sich das Knie warm anfühlen und anschwellen. Des Weiteren kann sich auch ein Gelenkerguss bilden. Das iliotibiale Bandsyndrom führt zusätzlich oft zu einem hörbaren Knieknirschen, wenn das Knie bewegt wird.

Therapie

Das ITBS wird in der Regel konservativ behandelt. Als Akuttherapie kommen Schmerzmittel und Entzündungshemmer zum Einsatz. Das betroffene Bein sollte zudem hochgelagert und gekühlt werden. Wichtig ist außerdem, eine längere Pause der auslösenden Belastung einzulegen. So sollte man als Läufer acht bis zwölf Wochen nicht trainieren. Anschließend sollte die Belastung langsam wieder aufgenommen werden. Sinnvoll ist zudem eine Kräftigung der Bein- und Kniemuskulatur, ggf. unter physiotherapeutischer Anleitung. Ausführlichere Informationen zur Therapie finden Sie hier.

Läuferknie – Definition, Symptome & Therapie | Tractus-Iliotibialis-Syndrom
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