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Knochenmarködem Knie Therapie – Überblick & Vergleich | Therapieformen

Die Therapie beim Knochenmarködem im Knie richtet sich nach dem Grad der Knochenschädigung sowie nach den auslösenden Faktoren. Eine Behandlung kann konservativ/symptomatisch, medikamentös oder operativ erfolgen.

Überblick

Die konservative respektive symptomatische Therapie zielt auf eine frühzeitige Mobilisierung des Patienten unter Entlastung des betroffenen Kniegelenks ab. Bei genügend erhaltener Stabilität des Knochens kann in der Regel auf eine externe Ruhigstellung des Knochens verzichtet werden. Gegebenenfalls können Lymphdrainagen und die krankengymnastische Mobilisation des Beines die Krankheitsdauer verkürzen. Der Heilungsprozess wird bei dieser Therapieform durch MRT-Verlaufsuntersuchungen überwacht. Bei traumatischen Knochenmarködemen im Knie ist eine Behandlung durch Medikamente angezeigt.

Gegen die Schmerzen während der akuten Phase werden Analgetika eingesetzt. Auf nicht-steroidale Antiphlogistika wird jedoch verzichtet, da diese den Knochenheilungsprozess negativ beeinflussen können. Ergänzende Gaben von Kalzium sowie Vitamin D3 (in den Wintermonaten) können ebenfalls erfolgen, jedoch ist deren Wirksamkeit in diesem Zusammenhang bisher nicht wissenschaftlich belegt. Beim traumatischen Knochenmarködem besteht für Bisphosphonate und das Prostaglandinanalogon Ilomedin bislang keine Zulassung. Die Therapie beim metabolischen Knochenmarködem erfolgt ebenfalls medikamentös, in erster Linie durch nicht-steroidale Antiphlogistika bei gleichzeitiger Entlastung des betroffenen Knies. Gegebenenfalls erfolgt die Gabe von Kalzium, Vitamin D3 sowie Bisphosphonaten. Bei therapiefraktärem Verlauf, vor allem bei ausgeprägtem Nachtschmerz besteht eine Indikation für die Ilomedin-Therapie. Diese erfolgt wegen der zu erwartenden Nebenwirkungen jedoch ausschließlich unter stationären Bedingungen. Liegt ein transitorisches Knochenmarködem vor, kann eine Markraumanbohrung den Krankheitsverlauf verkürzen.

Vergleich

Erfolgt bei einem Knochenmarködem im Knie die Therapie konservativ/symptomatisch, ist eine Belastungssteigerung in den meisten Fällen nach etwa sechs Wochen möglich. Durch Hochlagerung des Beins, eine Reduktion vorhandenen Übergewichts, Einstellung des Rauchens und Kühlung des betroffenen Bereichs durch Eispackungen und Quarkumschläge kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Im Anschluss an die sechswöchige Entlastungsphase empfehlen sich bei einem Knochenmarksödem am medialen Femurkondylus bis zur vollständigen Heilung optimal gedämpfte Schuhe oder Schuheinlagen mit etwa vier Millimetern Höhe auf der Fußaußenseite. Auf diese Weise wird der Gewichtsdruck vom kranken auf den gesunden Knorren des Oberschenkels verlagert. Mit der konservativen Therapie besteht, wie auch mit der stationären Therapie mit Ilomedin oder der ambulanten Behandlung mit Bisphosphonaten, eine über 50-prozentige Chance auf vollständige Heilung. Werden jedoch nicht nachhaltig die Ursachen für das Knochenmarksödem im Knie bekämpft, ist die Wiederkehr der Erkrankung an gleicher oder anderer Stelle sehr wahrscheinlich.

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