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Kniescheibe springt raus – Ursache, Therapie & Folgen | Patellainstabilität

An einer Patellainstabilität mit Teilverrenkungsneigung leiden verhältnismäßig viele Menschen. In diesem Fall verrenkt sich die Kniescheibe entweder ganz oder teilweise aus ihrem Gleitlager. Im günstigsten Fall springt die Kniescheibe wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück. Manchmal verharrt sie aber auch in der Verrenkungsstellung.

Die Ursachen für eine verschobene Kniescheibe

Wenn die Kniescheibe verrutscht, dann liegt das häufig an einer angeborenen Fehlausbildung der Patella und des Gleitlagers. Aber auch eine Fehlstellung des Knies, zum Beispiel infolge einer X-Beinigkeit, ein lateraler Ansatz der Sehne am Schienbein oder eine zu hoch stehende Kniescheibe können ein Rausspringen der Kniescheibe begünstigen. Die Patella zeigt dann nicht mehr die Tendenz, mittig zwischen den Oberschenkelknorren zu gleiten, sondern gerät zu weit nach außen. Beugt man nun das Knie, kann sich die Kniescheibe verrenken.

Das geschieht vor allem bei Drehbewegungen im Knie, wie sie bei manchen Sportarten üblich sind, zum Beispiel beim Rollschuh- und Schlittschuhlaufen. Der Ansatzpunkt der Sehne verlagert sich zu weit nach außen, wodurch sich wiederum deren Zugrichtung verändert. Eine Patellaluxation oder eine Subluxation, das heißt eine Teilverrenkung, können auch bei einer günstigen körperlichen Veranlagung unter extremen Belastungsbedingungen, zum Beispiel bei einem Überdrehen des Knies, auftreten.

Die habituelle Patellaluxation ist oft die Folge einer ungünstigen anatomischen Veranlagung. Sie lässt sich schon durch Bagatellereignisse auslösen. Es sind hiervon mehr Frauen als Männer betroffen. Die traumatische Patellaluxation ist unfallbedingt. Betroffen sind vor allem junge Menschen. Die Kniescheibe springt in diesem Fall zumeist nach außen raus.

Die Therapie bei einer Patellaluxation oder einer Patellasubluxation

Mehr zur Therapie erfahren sie hier:

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Kniescheibe rausgesprungen OP – Alle Infos & Heilungsverlauf

Die Folgen einer verrutschten Kniescheibe

Eine verrutschte Kniescheibe kann ernsthafte Folgen haben. Wenn die Kniescheibe rausgesprungen ist, dann verursacht das häufig eine Schädigung des Knorpels. Ist die Patella infolge einer zunehmenden Beugung des Knies eingeklemmt, dann entstehen bei der Rückführung in die ursprüngliche Position häufig Knochen- und Knorpelschäden an der seitlichen Kondylenwange sowie an der Kniescheibe selbst. Bei der vollständigen Verrenkung ist häufig der mediale Halteapparat der Patella, das so genannte Retinaculum, zerrissen, was wiederum zu einem Bluterguss führt. Ist das Retinaculum überdehnt oder zerrissen, dann ist die Gefahr groß, dass sich die Luxation wiederholt oder gewohnheitsmäßig auftritt. Wenn Sie wiederholt merken, die Kniescheibe springt raus, dann ist es sinnvoll, das Knie durchzustrecken und den Anweisungen des Arztes zu folgen.

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