Bei der Therapie einer Patellaluxation unterscheiden sich Sofortmaßnahmen und langfristige Behandlungen. Einige Behandlungsformen sind dabei eigenständig und andere nur mit ärztlicher Hilfe durchführbar. Unmittelbar nach der Luxation sollte durch einen Mediziner die Reposition erfolgen. Da diese stark schmerzhaft sein kann, können dazu Schmerz- oder Beruhigungsmittel eingenommen oder vom Arzt gespritzt werden. Bei der Behandlung unterscheiden sich zudem konservative und operative Therapieformen.
Eine erstmalige Patellaluxation ist fast immer ohne operativen Eingriff therapierbar. Doch mit jeder weiteren Luxation erhöht sich das Risiko von schweren Verletzungen und Entzündungsreaktionen. Nach erstmaliger Luxation liegt das Rezidivrisiko bei etwa 30 Prozent. Nach der Kniescheibenluxation ist vor allem eine Ruhigstellung des Kniegelenks wichtig. Dazu wird für etwa drei bis vier Wochen eine Orthese (Schiene) getragen. Die Schiene erlaubt die Vollbelastung des Beines. Handelt es sich bereits um ein Rezidiv sollte eine operative Stabilisierung der Patella erfolgen.
Bei den operativen Eingriffen werden zwei verschiedene Arten unterschieden: Eingriffe am Knochen oder am Bindegewebe. Welche Operation sinnvoll oder erforderlich ist, wird nach einer ausführlichen Untersuchung und Vermessung der Beinachsen entschieden. Die erstmalige Operation wird häufig über einen circa vier Zentimeter langen Schnitt durchgeführt. Dabei wird der innere Halteapparat der Patella gerafft und stabil vernäht. Hierbei wird die Kniescheibe fester nach innen gezogen. Wenn sich die Patella nicht mehr nach innen verschieben lässt, kann zusätzlich eine Durchtrennung des äußeren Kniescheiben-Halteapparates erfolgen. Bei Vorliegen relevanter Achsenfehlstellungen oder ausbleibendem Operationserfolg können mehrere Verfahren miteinander kombiniert werden.
Ob eine Operation erforderlich ist oder eine konservative Behandlung ausreichend ist, ist von individuellen Gegebenheiten und dem Ausmaß der Verletzung abhängig. Neben dem Tragen der oben genannten Schiene gehören auch Physiotherapie oder Bandagen zur konservativen Behandlung. Einer erfolgreichen Therapie kommt eine immense Bedeutung zu, denn es kann ansonsten zu langfristigen Komplikationen kommen. Auch ein aufbauendes Muskeltraining sollte Bestandteil der konservativen Behandlung sein. Tritt parallel zur Luxation ein Gelenkerguss auf, kann zusätzlich eine Punktion erforderlich sein. Diese leitet dabei nicht nur Blut ab, sondern trägt zur Schmerzlinderung und Druckentlastung bei. Ist die Kniescheibe rausgesprungen sollte die Behandlung also immer konsequent erfolgen.