Beschreibung:
Eine totale Entfernung der Kniescheibe wird in der Medizin als totale Patellektomie bezeichnet. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang auch von einer Patellaresektion. Dieser umfangreiche Eingriff wird in der Orthopädie und Unfallchirurgie nur in seltenen Fällen durchgeführt, wenn es zu einer enormen Beschädigung der Kniescheibe gekommen ist. Eine Rekonstruktion wird immer bevorzugt. Kommt es zu einer Ektomie der Patella, wird sie vorsichtig aus dem Streckapparat entfernt. Es ist darauf zu achten, dass keine Sehnen und Bänder im Bereich des Knies beschädigt werden. Ein Sehnenstrang wird aus Fasern der Patellarsehne und der Quadrizepssehne geformt, um Stabilität zu gewähren, wenn man die Kniescheibe entfernen muss. Im Zuge der Patellaresektion wird häufig eine Verschiebung des Schienbeinhöckers, des Tuberositas tibiae, vorgenommen, um die Stabilität zu steigern.
Heilungsverlauf
Im Rahmen der Nachbehandlung wird das rekonstruierte Kniegelenk mit einer Schiene zunächst gestützt. Ohne eine Streckschiene wäre eine Belastung nicht möglich, mit genutzter Schiene kann unmittelbar nach der operativen Entfernung der Patella mit der Stärkung des Knies begonnen werden. Es erfolgt im Zuge einer Rehabilitation eine passive Mobilisation des Kniegelenkes, um die Bewegungsfreiheit zu erhalten und einer Versteifung des Knies vorzubeugen. Nach wenigen Wochen kann das Knie beim Lauf belastet werden.
Folgen
Es ist möglich, dauerhaft ohne Kniescheibe zu leben. Allerdings ist die Belastbarkeit des betroffenen Gelenkes eingeschränkt, ebenso die Hebellänge. Starke sportliche Tätigkeiten sind nicht mehr auszuführen. Es muss dauerhaft eine Streckschiene getragen werden, um die Belastung zu ermöglichen. Es kann zu einer Verkürzung der Hebellänge kommen, bei der Operation wird immer versucht, eine Beugefähigkeit von mindestens 90° zu erhalten.