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Knie TEP OP (künstliches Kniegelenk) – Ablauf, Technik & Dauer der Operation

Ablauf:

Für die Vorbereitung zu einer Knie TEP Operation muss der jeweilige Patient in einem nüchternen Zustand sein. Dies bedeutet 6 bis 8 Stunden vorher weder, essen noch Kaugummi kauen oder rauchen sowie 2 bis 4 Stunden vorher nichts mehr trinken. Müssen Medikamente eingenommen werden, kann der Patient diese mit einem Schluck Wasser einnehmen. Das zu operierende Bein wird im Vorfeld entsprechend rasiert. Der Patient befindet sich bereits in der Rückenlage, wenn eine Oberschenkelblutleere angelegt wird. Hierfür bekommt der Oberschenkel eine Blutdruckmanschette angelegt, das Blut wird mittels der Kompression in Richtung Körper geleitet und die Blutdruckmanschette kann geschlossen werden.

Ziel

Das Ziel der Oberschenkelblutleere (relative Blutleere im Bein) bewirkt, dass die OP für ein künstliches Kniegelenk nicht durch Blutungen kompliziert wird. Alternativ kann dieser Eingriff auch ohne eine derartige Blutsperre erfolgen. Dies ist ratsam, wenn schwere Arterienverkalkungen vorliegen, um von den Gefäßwänden keine Plaques zu lösen. Zudem besteht bei dieser Knie TEP OP Technik der Vorteil, dass sich kleinste Blutgefäße mittels eines Elektrokauters sofort veröden lassen. Anschließend erfolgen eine entsprechende Desinfektion des Beines sowie die Abdeckung des OP-Bereiches durch sterile Tücher.

Bei der Operation für ein künstliches Kniegelenk sind im OP-Saal normalerweise neben dem Operateur zwei Assistenten und der Anästhesist anwesend. Die instrumentierende OP-Schwester trifft Vorbereitungen und reicht dem Operateur während des Eingriffs die benötigten Instrumente zu. Ein “Springer” kann bei dringendem Bedarf Verbrauchsmaterialien zureichen. Für ein neues Kniegelenk ist eine Operation mit Narkose notwendig, die ca. 90 bis 120 Minuten dauert. Nach der stabilen Ausrichtung des Patienten beginnt bereits vor der Blutleereanlage die Narkose. In den meisten Fällen erfolgt eine Vollnarkose, alternativ auch eine Peridural- oder Spinalanästhesie.

Technik & Dauer der Operation

Vor der OP für ein künstliches Kniegelenk erfolgt an vorhandenen Röntgenbildern eine präoperative Planung des Eingriffs, wodurch die Operationsdauer wesentlich verkürzt werden kann. Hierbei wird die exakte Planungsskizze angefertigt, in welcher die Korrekturwinkel oder die Sägeschablonewinkel vorgezeichnet werden.

Nach der Narkoseeinleitung und Anlage der kann für ein künstliches Kniegelenk die Operation beginnen. Die Technik der Operation hängt dabei vom Prothesentyp ab. Das Kniegelenk wird durch einen Hautschnitt am vorderen Kniegelenk eröffnet. Es wird dargestellt, wobei die Kniescheibe zur Außenseite gehalten wird. Die Weichteile werden mittels unterschiedlicher Hebel seitlich gehalten, um eine freie Übersicht zu haben. Entzündliches Gelenkinnenhautgewebe, der Außen- und Innenmeniskus sowie das vorn liegende Kreuzband werden entfernt.

Bei manchen Prothesetypen wird das hinten liegende Kreuzband ebenso entfernt. Des Weiteren erfolgt am Schienbein die Anbringung der sogenannten Schnittleere. Nach der Überprüfung unterschiedlicher Achsverhältnisse und Positionen kann die Schienbeinkopf-Gelenkfläche mithilfe der Säge abgetragen werden. Der Oberschenkel bekommt ebenfalls eine aufgesetzte Schnittleere. Nun erfolgen mit der Säge (über die Sägeleere) unterschiedliche Knochenschnitte. Nach dem Einsetzen einer Probeprothese werden zum Abschluss die Außen- und Innenbandverhältnisse überprüft.

Info

In vereinzelten Fällen muss für ein künstliches Kniegelenk bei der OP auch die Kniescheibenrückfläche ersetzt werden. Hierfür wird mithilfe einer besonderen Haltevorrichtung bei der Kniescheibenrückseite die Gelenkfläche abgetragen. Die Prothesenteile werden im Anschluss, je nach genutztem Prothesetyp, entweder unzementiert oder zementiert an dem Knochen fixiert.

Nachdem ein neues Kniegelenk durch OP angelegt wurde, wird die Blutleere wieder geöffnet und eventuelle Blutungen gestillt. Oftmals werden zudem Drainagen gelegt, welche jedoch nicht unbedingt erforderlich sind. Die Wunde kann nun schichtweise verschlossen und mit einem Kompressionsverband versorgt werden. Die Dauer einer unkomplizierten Knie TEP OP (Kniegelenkstotalendoprothese) dauert normalerweise etwa 90 bis zu 120 Minuten.

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