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Knie TEP/ Knieprothese

Die Kniegelenk Prothese, auch Knie Endoprothese, Knie TEP oder Knieprothese genannt, ist eine operative Therapie zum Ersatz des vorhandenen erkrankten Kniegelenkes durch ein künstliches Kniegelenk, welche als letzte Lösung zum Einsatz kommt, wenn alle anderen Behandlungsformen keine medizinisch vertretbare Heilungsprognose mehr ergeben. Eine Knie Prothese wird Patienten in Deutschland etwa 150.000- bis 180.000-mal pro Jahr eingesetzt. Die ersten Knie Prothesen hat Ende des 19. Jahrhunderts ein Chirurg aus Berlin namens Dr. Gluck als Kniegelenkersatz, gefertigt aus Elfenbein implantiert. Nach der Mitte des 20. Jahrhunderts kamen verschiedene Prothesen dazu, die aus metallischen Legierungen gefertigt waren, welche aber eine hohe Lockerungsrate hatten.

Innovationen bei der Herstellung der Legierungen und bei den Operationsmethoden haben zu einer deutlichen Verlängerung der Haltbarkeit von Knieprothesen beigetragen. Der am Oberschenkel befestigte Teil (Femurkomponente) der Knie Prothese besteht in vielen Fällen aus Cobalt und Chrom, der am Schienbein (Tibia) aus einer Metall Legierung verbunden mit einer harten Lauffläche aus Kunststoff. Bei der Operation zum Einsatz einer Knieendoprothese werden die Laufflächen der Gelenke einschließlich der Kniescheibe komplett ersetzt. Die TEP – Operation wird am offenen Knie durchgeführt. Die Einweisung des Patienten in die Klinik erfolgt stationär. An den Gelenken kann auch ein Oberflächenersatz am Knie durch künstliche Materialien erfolgen. Der Patient wird für die Operation in Vollnarkose versetzt.

Info

Eine umfassende bildgebende Diagnostik und erforderlichenfalls eine diagnostische Arthroskopie dienen der Vorbereitung der Operation. Bei der Operation wird mittels eines Schnittes in die Haut vor dem Knie die Operationsstelle eröffnet. Danach werden die Kniescheibe, die Menisken und das Kreuzband entfernt, mittels Sägelehre mehrere Schnitte durchgeführt, deren Winkel durch die Beinachse und das Achsverhältnis zwischen den Gelenkflächen bestimmt werden. Entzündete und beschädigte Gewebeteile werden entfernt. Die Prothesenteile werden entweder mit oder ohne Einsatz von Knochenzement an den vorgesehenen Knochen befestigt und miteinander verbunden (gekoppelte Prothese). Die Operation dauert zwischen 90 Minuten und zwei Stunden, sofern keine unerwarteten Komplikationen eintreten.

Bei der TEP Operation sind neben dem Operateur Assistenten, ein Anästhesist mit Assistenten, sowie eine Operationsschwester und möglicherweise zusätzlich ein Helfer anwesend. Nach der TEP Operation des Knies ist die postoperative Rehabilitation mitentscheidend für den Erfolg des operativen Eingriffs. In den meisten Fällen erfolgt wenige Tage nach der Operation die Einweisung in eine Rehaklinik.

Übungen und Nachbehandlung

Nachdem der Patient ein neues Kniegelenk erhalten hat, muss der Kniegelenkersatz vom Körper ohne Abstoßungsreaktion angenommen werden. Künstliche Kniegelenke sind aus hochwertigen Materialien gefertigt und bieten eine sehr hohe medizinische Akzeptanz. Das Erlernen des Umgangs mit der Endoprothese des Kniegelenks ist für den Patienten besonders wichtig, da Bewegungsabläufe, Zusammenspiel der Muskeln und Sehnen sowie richtiges Laufen ohne Fehlbelastung neu erlernt werden müssen. Wer mit dem Thema künstliches Kniegelenk Erfahrungen hat, der weiß, dass der Erfolg der Operation einer Endoprothese des Kniegelenks ganz wesentlich von der richtigen postoperativen Nachsorge abhängt. Unmittelbar wenige Tage nach der Operation kann der Patient mit leichten Bewegungsübungen beginnen.

Voraussetzung für den Beginn der Übungen ist der Rückgang der operationsbedingten Schwellungen und das Abklingen der Schmerzen. Alle Übungen zur Gewöhnung des Patienten an den Umgang mit der Endoprothese des Knies werden zunächst ohne Gewichte und zusätzliche Belastungen durchgeführt. Die Behandlung der Schwellungen und Schmerzen erfolgt durch Massagen, Medikamente und verschiedene unterstützende therapeutische Anwendungen, wie Stoßwellentherapie, Magnetfeldtherapie oder Akupunktur. Welche Maßnahmen angezeigt sind, das entscheidet der behandelnde Arzt oder Physiotherapeut. Alle Übungen nach dem operativen Gelenkersatz des Knies sind vorsichtig, unter ärztlicher Aufsicht und mit ständiger Analyse auf Schmerzen und Beschwerden durchzuführen. Statistische Auswertungen in Studien der Endoprothetik des Knies belegen, dass die postoperative Nachsorge nach einer Knie TEP Behandlung für den Erfolg der Operation genauso wichtig ist, wie die Operation selbst. Die Nachsorge nach erfolgter Operation für den Einsatz einer TEP des Kniegelenks kann bis zu 12 Monaten dauern.

Gymnastische Übungen, Bewegungstraining und langsame Steigerung der Belastung bis zur Vollbelastung einschließlich der verschiedenen ergänzenden therapeutischen Maßnahmen bilden zusammen ein ganzheitliches Konzept zur Rehabilitation nach Knie TP. Ein neues Knie muss ebenso vom Körper und vom Bewegungsapparat angenommen werden, wie das vorherige natürliche Knie. Ist das Kniegelenk künstlich, kann die volle Beweglichkeit und die Lebensqualität des Patienten durchaus wieder so hergestellt werden, wie sie vor dem Einsatz der Knie Totalendoprothese gewesen ist. Wenn im Rahmen der Rehabilitation nach OP des künstl. Kniegelenks Beschwerden auftreten, sollte der behandelnde Arzt unverzüglich informiert werden.

Die Totalendoprothese des Knies ist ein komplexer operativer Eingriff, der zu zahlreichen postoperativen Komplikationen führen kann. Wenn ein künstliches Kniegelenk Schmerzen verursacht, dann können die Ursachen harmlos sein, unter Umständen aber auch auf schwerwiegende Probleme der Knie Implantate hinweisen. Das neue Knie kann nur dann seinen vorgesehenen Zweck erfüllen, wenn die Heilung der operationsbedingten Beschwerden optimal abläuft und durch die postoperative Therapie unterstützt wird.

Tipps

Es ist möglich, Informationen und Erfahrungsaustausch zum Thema künstliches Kniegelenk im Forum bei verschiedenen medizinischen Portalen im Internet zu bekommen, ebenso, wie das Thema künstliches Kniegelenk in Kliniken von Fachberatern behandelt wird, die Patienten durch Information und Gespräche bei der Rehabilitation unterstützen. Ist das Kniegelenk neu, sind viele Fragen zu beantworten, wie der Patient sein Leben und seine sportlichen Aktivitäten gestalten muss, dass der Kniegelenk Ersatz nicht vorzeitig abgenutzt oder gar beschädigt wird.

Ein kuenstliches Kniegelenk, beziehungsweise die OP für ein künstliches Kniegelenk als Knie TEP ist ein operativer Eingriff in den menschlichen Körper, der jedoch auch Folgen für das alltägliche Leben hat. In jedem Fall ist ein künstliches Kniegelenk mit Knie TEP ein Kniegelenkersatz, der eine komplexe Operation mit umfassender operativer Nachsorge, Umsicht und Sorgfalt erfordert. Das künstliche Knie, beziehungsweise das künstliche Kniegelenk gehören trotz ihrer Komplexität bei Operation und Nachsorge zu den erfolgreichsten praktizierten Operationen der Orthopädie.

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