Definition:
Der Wirkstoff Hyaluronsäure kommt praktisch überall im menschlichen Körper vor. In neueren wissenschaftlichen Arbeiten wird er auch Hyaluronan genannt. Es handelt sich um ein langkettiges Polysaccharid, dessen herausragende Eigenschaft die Speicherung von Wasser und anderen Flüssigkeiten ist. Deshalb ist Hyaluronsäure im Augapfel des Menschen ebenso zu finden, wie im Unterhautgewebe, in den Knochen und Knorpeln und den Gelenkkapseln des menschlichen Skeletts. Die gern als „Gelenkschmiere“ bezeichnete Gelenkflüssigkeit besteht zu einem großen Anteil aus Hyaluronsäure. Sie ist für das reibungslose Aufeinandergleiten der Gelenkoberflächen verantwortlich. Ohne die Gelenkflüssigkeit werden die aus Knorpel bestehenden Oberflächen der Gelenke spröde und hart. Zunehmende Schmerzen bei Bewegungen und Zerstörung der Gelenke (Arthrose) sind die Folge.
Hyaluron im Knie und speziell Hyaluron im Kniegelenk hat für die Erhaltung der Funktionalität des Kniegelenks eine entscheidende Bedeutung. Die Komplexität des Kniegelenks und die Knorpelflächen der Gelenke und der Kniescheibe müssen ständig ausreichend mit Gelenkflüssigkeit und Hyaluronsäure versorgt sein, um Dysfunktionen zu vermeiden. Neben der Funktion in der Gelenkflüssigkeit ist die Hyaluronsäure als wichtiger Bestandteil der Haut und des Gallertkerns der Bandscheibe bekannt. Sie hat deshalb als Medikament und als Mittel der Nahrungsergänzung in vielen medizinischen und therapeutischen Bereichen einen wichtigen Platz.
Hyaluron im Knie
Wer schon einmal mit der Anwendung von Hyaluronsäure im Knie Erfahrungen gemacht hat, der weiß, dass Hyaluronsäure als Spritze dem Knie direkt injiziert werden kann, oder vom Patienten als Kapsel eingenommen wird. Bei Meniskusschäden, Arthrose oder anderen Beschwerden, die mit gestörter Funktionalität des Knies einhergehen, kann die Störung durch einen Mangel an Hyaluronsäure im Kniegelenk wesentlich mitverursacht sein. Eine Hyaluronsäureinjektion in das Kniegelenk kann Abhilfe schaffen. In der Mehrzahl der Fälle ist es mit nur einer Injektion nicht möglich, die Störungen bei der Versorgung mit Hyaluronsäure im Kniegelenk zu beheben.
In der ärztlichen Praxis werden jeweils Serien von drei bis fünf Injektionen Hyaluronsäure dem Knie verabreicht, deren Wirkung dann für einige Monate anhält. Danach muss eine neue Injektion erfolgen, weil die Substanz vom Körper im Lauf der Zeit abgebaut wird. Bei Arthrose können Hyaluronspritzen ins Knie allein nicht als Therapie ausreichen. In Abhängigkeit vom Fortschritt der Zerstörung des Gelenkknorpels und von der Notwendigkeit einer operativen oder konservativen Therapie kann die Hyaluronsäureinjektion eine wirksame therapeutische Hilfe sein. Sie kann vor allem akute Beschwerden und Schmerzen lindern.
Erfahrungen und Tipps
Bei der Beurteilung der Notwendigkeit einer Hyaluronsäure Spritze ins Knie bezieht der Therapeut oder Orthopäde alle Eigenschaften des Krankheitsbildes und alle Ergebnisse der Diagnose mit ein. Ebenso ist die Lebensweise, körperliche Veranlagung und alltägliche Belastung des Patienten eine wichtige Grundlage für die Entscheidung. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Hyaluronspritzen überwiegend nicht. Eine Anwendung mit drei bis fünf Spritzen ins Knie mit Hyaluronsäure kostet etwa 300 Euro, die der behandelnde Arzt dem Kunden in Rechnung stellt. Weil durch die Hyaluronspritzen am Knie die tatsächliche Ursache für Arthrose oder andere Beschädigungen im Kniegelenk nicht beseitigt wird, ist die Kausalität mit dem Krankheitsbild zu diagnostizieren und erst dann die Entscheidung über Spritzen von Hyaluronsäure ins Knie zu treffen.