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Gonarthrose / Kniearthrose – Therapie Formen im Überblick | Vergleich der Behandlungsformen

Die Frage: „Arthrose im Knie was hilft?“ stellen sich viele Betroffene. Eine Behandlungsmethode, welche eine Kniearthrose wirklich zu heilen vermag, gibt es bisher nicht. Zur Arthrosebehandlung des Knies stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Welche davon zum Einsatz kommt, hängt von den individuellen Gegebenheiten des Patienten, insbesondere von dessen Alter und vom Schweregrad der Erkrankung ab.

Therapie Formen im Überblick

Sämtliche Maßnahmen der Arthrose Behandlung des Knies beschränken sich auf die Linderung der mit der Krankheit einhergehenden Beschwerden, eine Verringerung der Steifigkeit im Gelenk und das Verlangsamen oder Verhindern des weiteren Voranschreitens der Erkrankung. Im Rahmen dieser Anwendungsbereiche haben jedoch alle gängigen Knie Arthrose Behandlungsmöglichkeiten eine hohe Erfolgsquote.

In der Regel beginnt die Behandlung des Knorpelschadens im Knie konservativ. Das heißt, auf einen chirurgischen Eingriff wird zunächst verzichtet. Ein wesentlicher Bestandteil der herkömmlichen Kniearthrose Behandlung ist die medikamentöse Therapie. Diese dient sowohl der Reduktion der Schmerzen als auch der Abschwächung von Entzündungsreaktionen, welche oftmals eine tragende Rolle beim Krankheitsbild der Kniegelenksarthrose spielen. Hierfür kommen verschiedene Gruppen von Schmerzmitteln zum Einsatz. Besonders häufig finden nicht-steroidale Antirheumatika Verwendung, zu denen zum Beispiel Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS) und Diclofenac zählen. Diese wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Kortison wirkt dagegen hauptsächlich auf die Entzündungsreaktion, hat aber weniger Effekt auf Schmerzen.

Während nicht-steroidale Antirheumatika in der Regel in Tablettenformen vorliegen, wird Kortison bei der Gonarthrose Therapie zumeist direkt in das betroffene Gelenk gespritzt. Dadurch halten sich die systemischen Nebenwirkungen in Grenzen, welche bei regelmäßiger Anwendung von Kortison sehr gravierend und ausgeprägt sein können. Neben den nicht-steroidalen Antirheumatika können auch andere Schmerzmittel wie Paracetamol zum Einsatz kommen, die sich jedoch nicht positiv auf die Entzündungsvorgänge auswirken. Für alle zur Kniegelenksarthrose Therapie verwendeten Medikamente gilt, dass sie nur über einen möglichst kurzen Zeitraum zur Anwendung kommen sollten.

Eine weitere wichtige Behandlungsform, die bei einem Knorpelschaden des Knies zur Behandlung eingesetzt wird, ist die Physiotherapie. Im Anfangsstadium einer Kniegelenksarthrose kann in vielen Fällen schon die alleinige Krankengymnastik ein völliges Abklingen der Schmerzen bewirken. Hierbei ist darauf zu achten, dass ausschließlich gelenkschonende Übungen durchgeführt werden. Daher sollte zumindest zu Anfang mit einem Physiotherapeuten oder einem Arzt ein Übungsplan ausgearbeitet werden, statt eigenständig zu agieren. Die Krankengymnastik dient neben der Schmerzlinderung auch der Förderung der Beweglichkeit des Gelenks und dessen Stärkung durch den Aufbau von Muskeln. Ebenfalls als sinnvoll haben sich spezielle Dehnungsübungen erwiesen. Einige Sportarten können ebenfalls Hilfe bei Arthrose im Knie bringen und das Fortschreiten der Krankheit vermeiden. Hierzu zählen insbesondere das Radfahren und das Schwimmen. Besonders wichtig ist, dass das Knie keinesfalls komplett ruhiggestellt wird.

Tipp

Viele Betroffene profitieren bei einem Knorpelschaden im Knie von einer Behandlung mit einer sogenannten Thermotherapie. Einigen tut vor allem die Wärme gut, andere, insbesondere jene, bei denen eine entzündliche Komponente vorliegt, ziehen die Kältebehandlung vor, die beispielsweise durch Kaltluft oder mithilfe von Packungen mit kalter Tonerde oder Moor erfolgt. Auch die Akupunktur kann bei einer Arthrose im Knie die Behandlung unterstützen. Mehreren Studien zufolge ist diese Therapieform in der Lage, eine Arthrose positiv zu beeinflussen. Immer größeren Zuspruch bekommt auch die Elektrotherapie. Bei dieser fließt mittels eines kleinen Gerätes über aufgeklebte Elektroden niedrigfrequenter elektrischer Strom durch die Haut des Patienten. Die daraus resultierende Erregung der Nerven sorgt dafür, dass Schmerzsignale abgeschwächt weitergeleitet werden. Gleichzeitig wird die Regeneration des Gewebes angekurbelt, indem dieses besser durchblutet wird. Manchmal kommen zusätzlich orthopädische Maßnahmen zur Anwendung. Dazu zählen unter anderem Hilfsmittel wie Gehstöcke, Pufferabsätze, spezielle Schuhe respektive Einlagen, welche der Gelenkentlastung dienen und dadurch ein leichtes und weitgehend schmerzfreies Gehen ermöglichen.

Schlagen sämtliche konservativen Behandlungen fehl, sollte eine operative Therapie der Arthrose im Knie erwogen werden. Zu den häufigsten Operationsverfahren gehören die Arthroskopie, die Spülung des Kniegelenks (Lavage), die Beseitigung mechanischer Irritationen, die Entfernung der Gelenkschleimhaut (Synovektomie), der Weichteileingriff zur Verbesserung der Kniescheibenführung, gelenknahe Osteotomien (Korrektur von X- oder O-Beinen), Korrektur in Seit- oder Frontalebene, Tuberositasversetzung, eine Imprimatanhebung nach einer Impressionsfraktur und das Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks. Die Korrektur von X- oder O-Beinen dient dazu, die mechanische Beanspruchung des Kniegelenks zu verringern und dadurch ein Fortschreiten der Arthrose zu verzögern. Bei der Arthrose der Kniescheibe kann, wenn alle vorgeschalteten Maßnahmen ausgeschöpft sind, zusätzlich eine Operation am Kniescheibenansatz zur Therapie des Knorpelschadens im Knie nötig sein. Kommt bei einem Knorpelschaden im Knie als Therapie nur noch eine Knieendoprothese infrage, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ist nur eine Seite des Kniegelenks betroffen, genügt ein partieller Gelenkersatz in Form einer Schlittenprothese. Sind beide Kniegelenksseiten signifikant zerstört, wird die Gelenkoberfläche vollständig durch Metall- und Kunststoffkomponenten ersetzt, welche eine dauerhafte Beweglichkeit des Kniegelenks gewährleisten. Ein sehr moderner Ansatz, der bei Arthrose im Kniegelenk zur Behandlung herangezogen wird, ist die autologe Knorpeltransplantation. Bei dieser wird eine geringe Menge von Knorpelgewebe aus weniger belasteten Teilen des Kniegelenks entnommen, im Labor vermehrt und auf die geschädigten Bereiche aufgebracht.

Vergleich der Behandlungsformen

Meist ist bei Arthrose des Knies eine Behandlung unumgänglich. Eine Kombination aus Medikamenten, Krankengymnastik, Röntgenbestrahlung und Elektrotherapie kann vor allem im frühen Stadium des Knieverschleißes häufig die Beschwerden lindern. Die Schmerztherapie hat dabei oberste Priorität. Auch mit Knorpelaufbaupräparaten kann im Einzelfall eine Verbesserung im Kniegelenk erreicht werden. Studien zeigen, dass eine konservative Knie Knorpelschaden Behandlung oft genauso wirksam ist, wie ein operativer Eingriff. Daher ist eine Arthroskopie bei Gonarthrose nicht generell zu empfehlen. Hier müssen Vor- und Nachteile, die Erfolgsaussichten und die tatsächliche Notwendigkeit von Fall zu Fall individuell zwischen Arzt und Patient erörtert werden. Der Vorteil der Arthroskopie gegenüber einer Operation am offenen Knie liegt darin, dass dieser Eingriff minimal-invasiv ist, kaum Gewebe zerstört und nur sehr kleine Narben hinterlässt. Die Arthroskopie kann heutzutage häufig ambulant durchgeführt werden.

Von einer Beinachsenkorrektur profitieren insbesondere jüngere, aktive Patienten mit einer Knieinstabilität oder deutlichen O-Beinen. Der Genesungsprozess ist hierbei sehr langwierig. In der Regel ist danach jedoch für lange Zeit eine uneingeschränkte Mobilität gegeben. Im Gegensatz dazu kann sich eine Schlittenprothese bei viel Bewegung lockern und aufwendige, risikobehaftete Revisionseingriffe nach sich ziehen. Die Schlittenprothese ist deshalb bei Arthrose im Knie als Therapie vor allem für ältere Patienten geeignet, die von einer kürzeren Rehabilitationszeit gegenüber einer Gelenksanierung profitieren. Eine Knieprothese hält etwa 8 bis 15 Jahre. Ihre Lebensdauer ist abhängig vom Alter des Patienten, dessen Gewicht, Knochenqualität und seiner Aktivität.

Mehr Informationen finden Sie hier:

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