Die geteilte Kniescheibe, auch Patella partita genannt, ist eine Hemmungsfehlbildung der Patella. Während der Schwangerschaft bildet sich die Kniescheibe aus mehreren, verschiedenen Knochenkernen, die an einem gewissen Punkt verschmelzen. Wenn diese Verschmelzung während der embryonalen Entwicklung ausbleibt, spricht man von einer Patella partita. Wenn die Patella genau zweigeteilt ist, liegt eine Patella bipartita vor.
Ursache einer zweigeteilten Kniescheibe
Die Ursache für eine Patella bipartita ist bisher nicht genau bekannt. Allerdings geht man davon aus, dass weniger eine konstitutionelle oder entwicklungsgeschichtliche Störung für das Zustandekommen verantwortlich ist, sondern vielmehr mechanisch-funktionelle Ursachen. Möglich wäre ein erhöhter Druck des sogenannten lateralen Femurcondylensattels auf den oberen, äußeren Kniescheibenquadranten. Vereinzelt kann ein nicht verheilter pseudoarthrotischer Bruch auf einem Röntgenbild wie eine Patella partita aussehen. In diesem Fall sind die Ränder des Bruchs ebenfalls abgerundet und mit „Knochenrinde“ überzogen.
Therapie einer geteilten Kniescheibe
In der Regel bleibt eine Patella bipartita folgenlos. In seltenen Fällen kommt es zu starken Schmerzen, die mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden. Ein operativer Eingriff ist ebenfalls unüblich, nur selten müssen Teile die unverbunden sind aus der Patella entfernt werden.
Folgen einer zweigeteilten Patella
Wenn Beschwerden auftreten, sind diese meist belastungsunabhängig, ähnlich wie bei der Chondropathia patellae. Da die Patella partita meist ohne Folgen bleibt, wird sie in der Regel nur per Zufall auf einer Röntgenaufnahme entdeckt. Bei Patienten, bei denen eine Patella partita nur zufällig entdeckt wird, wird manchmal von einem Bruch ausgegangen, obwohl keiner vorliegt. Wenn es zu einer traumatischen Einwirkung auf das Knie an sich und die Kniescheibe kommt, kann die zweigeteilte Patella an dieser Stelle brechen. Auch bei gesunden Patienten, bei denen keine Patella partita vorliegt, kommt es an dieser Stelle öfters zu einem Bruch.