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Gelenkkapselentzündung Knie – Definition, Therapie & Folgen

Eine sogenannte Kapsulitis ist nicht selten und kann in den unterschiedlichsten Altersgruppen auftreten. Mit modernen medizinischen Methoden ist eine schnelle und zielgerichtete Linderung der Beschwerden realisierbar.

Definition der Gelenkkapselentzündung am Knie

Im Kniegelenk, einem äußerst komplexen und großen Belastungen ausgesetzten Bereich können sich durch die unterschiedlichsten Auslöser entzündliche Vorgänge manifestieren. Diese betreffen in vielen Fällen die Gelenkkapsel und werden als Gelenkkapselentzündung bezeichnet. Die Gelenkkapselentzündung des Knies äußert sich durch für eine Entzündung klassische Symptome, welche mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können. In der Regel leiden die von einer Gelenkkapselentzündung betroffenen Patientinnen und Patienten unter einer Schwellung, einer erhöhten Wärmeentwicklung sowie schmerzhaften Beeinträchtigungen.

Darüber hinaus kann sich das Knie auch röten. Gerade unter Belastung treten diese Auffälligkeiten auf. Bei der Schwellung der Gelenkkapsel im Knie liegt meist eine andauernde Reizung des Kniegelenks vor. Daraus ergeben sich Entzündungen der Innenhaut des Gelenkes. Diese wird in der Anatomie auch als Synovialmembran bezeichnet und ist vorrangig an der Entzündung der Gelenkkapsel im Kniegelenk beteiligt. Da sich diese Erkrankung überwiegend durch eine Volumenzunahme im Kniegelenksbereich ausdrückt, ist die Benennung Kapselschwellung ebenfalls exakt. Entzündungen der Gelenkkapsel können als adhäsive Kapsulitis besonders intensive Beschwerden im Kniegelenk auslösen. Die betroffenen klagen über einen brennenden Schmerz im Knie, welches zum Teil durch ein Taubheitsgefühl und ein Kribbeln begleitet wird. Der Schmerz wird wie Stiche mit Nadeln wahrgenommen und ist davon abhängig, welche Gewebsbereiche der Kapsel involviert sind. Hat sich der entzündliche Vorgang in der Kniegelenkkapsel auf Nerven ausgeweitet, senden diese entsprechende Schmerzsignale an das Gehirn.

Die Gelenkkapsel besteht aus einem straffen, widerstandsfähigen Bindegewebe, welche die einzelnen Elemente eines Gelenkes umschließt und somit schützt. Da bei einer Kapselentzündung des Knies vorrangig die Membrana synovialis erkrankt ist, wird häufig die Bezeichnung Synovitis verwendet. Diese gesundheitliche Beeinträchtigung im Kniegelenk ist meist eine Folge von vorliegenden Reizungen, die entweder plötzlich oder dauerhaft auf die Gelenkkapsel einwirken. Dies können operative Eingriffe mit nachfolgender Ruhigstellung oder Traumata mit Verletzungen des Knies sein. Die Gelenkkapsel eines Knies kann mit entzündlichen Reaktionen jedoch auch auf eine Verdrehung der Haltebänder des Gelenks antworten oder durch eine ungleichmäßige Abnutzung der knorpeligen Segmente im Knie verursacht werden. An sich ist die Gelenkkapsel des Knies beim Tasten mit den Händen weich und nachgiebig. Vollzieht sich eine Kapselentzündung am Knie fühlt sich dieser oberflächliche Bereich eher fest und gespannt an. In der Regel ist daher die Palpation durch den Facharzt nicht immer aussagekräftig genug, um eine eindeutige Diagnose stellen zu können. Durch den Einsatz der Kernspintomografie sind eindeutige Abgrenzungen zu anderen Erkrankungen der Kniegelenke realisierbar. Dies ist eine entscheidende Grundlage für die Wahl der Therapiemöglichkeiten.

Therapie

Falls es zu einem Gelenkerguss kommt, sollte dieser unter sterilen Bedingungen abgezogen (punktiert) werden. Die Flüssigkeit kann anschließend auf Bakterien untersucht werden. Im Falle eines Nachweises muss eine antibiotische Therapie erfolgen. Das Kniegelenk soll ausserdem hochgelagert und gekühlt werden. Gegen eventuelle Schmerzen werden Schmezrmittel eingesetzt. Im Falle einer ausgedehnten Entzündung mit Eiterbildung muss eine notfallmäßige Gelenkspiegelung (Arthroskopie) mit Ausspülen des Gelenks sowie Einlage von Drainageschläuchen erfolgen.

Folgen der Entzündung der Gelenkkapsel im Knie

Kommt es durch entzündliche Prozesse in den gelenkigen Arealen der Knie, insbesondere in der Gelenkkapsel, zu einer Einschränkung der Funktion und zu Schmerzen, führt dies über einen längeren Zeitraum in der Regel zu einer Schonhaltung. Aus dieser Schonhaltung heraus resultieren zusätzliche Beanspruchungen anderer Systeme des Bänder- und Halteapparates sowie der Gelenke. Diese Zonen müssen nicht direkt mit dem erkrankten Knie in Verbindung stehen. Da diese Elemente jedoch eine Einheit bilden, können sich dort durch die dauerhafte Fehlbelastung abnorme Entwicklung und vorzeitige Abnutzungsprozesse einstellen.

Darüber hinaus sind die schmerzhaften Beschwerden durch die Entzündung der Gelenkkapsel mit einer Vermeidung von Bewegungsvorgängen verbunden. Dies schränkt nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen ein, sondern bringt unter Umständen eine Rückbildung von Muskeln, Bändern und Sehnen mit sich. Diese kann sich durch eine Versteifung des Knies darstellen, wenn keine rechtzeitige Therapie erfolgt. Durch eine degenerative Gelenkserkrankung, die in Folge einer Kapsulitis entstehen kann, ist ein Funktionsverlust des Knies zu befürchten.

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