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Fibulaosteotomie – Alle Infos & Tipps

Alle Informationen:

Die Fibulaosteotomie ist eine Methode zur operativen Durchtrennung des Wadenbeines mit dem Ziel der Korrektur von Fehlstellungen der Beinachse oder einer Beinlängendifferenz. Die Beinlängendifferenz kann krankheitsbedingt sein oder durch Fraktur, Unfall oder Fehlbelastung entstehen. Die Durchtrennung (Osteotomie) des Wadenbeins (Fibula) kann verschiedenen therapeutischen Zielen dienen. Auch bei Gelenk- und Knorpelschäden im Knie kann die operative Durchtrennung des Wadenbeins als notwendige Unterstützung der operativen Therapie angezeigt sein.

Der Wadenbeinkopf ist mit dem Schienbein verbunden, aber nicht mit dem Oberschenkel. Der untere Teil des Wadenbeines bildet den Knöchel und das obere Sprunggelenk. Als Stütze leitet das Wadenbein Kräfte vom oberen Sprunggelenk auf das Schienbein um und damit über das Knie in den Oberschenkel. Insofern hat es eine wichtige stützende Funktion. Ein Knochenbruch des Wadenbeins kommt vergleichsweise selten vor. Verschiedene krankheitsbedingte Veränderungen des Wadenbeins und des Scheinbeins können die Durchtrennung des Wadenbeines als Therapiemethode erforderlich machen. Bei der Operation wird das Wadenbein mit einer oszillierenden Säge durchtrennt und je nach Therapieziel ein Stück entnommen (Verkürzung) oder ein Verlängerungsmarknagel (Verlängerung) eingefügt.
Eine Beinlängendifferenz, die unbehandelt bleibt, führt unter Umständen zu dauerhaften Fehlstellungen am Fußgelenk, Knie und Hüftgelenk. Darüber hinaus kann durch eine dauerhaft unbehandelte Beinlängendifferenz die Wirbelsäue in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn die Beinlängendifferenz mehr als vier Zentimeter beträgt und Schuheinlagen, Fersenkeile, Fersenkissen und orthopädische Schuhe oder Orthesen nicht mehr ausreichen, dann kann durch operative Therapie das zu lange Bein gekürzt oder das zu kurze Bein verlängert werden. Bei krankheitsbedingten Beinlängendifferenzen ist vor der operativen Therapie bei Beinlängendifferenz die Diagnose der ursächlichen Krankheit abzuschließen und zu berücksichtigen.

Tipps

Die Fibulaosteotomie ist ein schwerwiegender Eingriff, der trotz sehr weit fortgeschrittener Medizintechnik auch Komplikationen mit sich bringen kann. Vor der operativen Therapie sollten alle anderen angezeigten Therapiemöglichkeiten gründlich geprüft werden. Bei Kindern und Jugendlichen, die sich noch im Wachstum befinden, kann eine rechtzeitige operative Therapie bei Beinlängendifferenzen eventuellen schweren Folgeschäden vorbeugen. Die Entwicklung der Wachstumsspalten muss in diesem Fall bei präoperativen und postoperativen Beurteilungen berücksichtigt werden. Beinlängendifferenzen und daraus resultierende Fehlstellungen können sehr gut mit einer Laufbandanalyse diagnostiziert werden. Sie deckt die Fehlstellungen und die fehlerhaften Bewegungsabläufe auf.

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