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Fibulafraktur (Wadenbein Bruch) – Erkennung, Therapie & Folgen

Hinter dem Begriff Fibulafraktur versteckt sich ein Bruch des Wadenbeins (Fibula). Am häufigsten ist hierbei die Fraktur des Außenknöchels. Aber auch der Schaft des Knochens sowie der obere, knienahe Teil des Wadenbeins (Fibulaköpfchen) können betroffen sein. Tritt am Wadenbein ein Bruch auf, so ist zumeist eine Gewalteinwirkung auf den Unterschenkel, die bei Unfällen im Haushalt oder im Verkehr und auch bei diversen Sportarten auftreten kann, die Ursache dafür.

Erkennung

Je nach betroffenem Bereich des Wadenbeins treten bei einem Bruch desselben unterschiedliche Beschwerden auf. In den meisten Fällen äußert er sich durch Schmerzen und Schwellungen und oft ist auch ein Bluterguss vorhanden. In Extremfällen ist schon am Herausragen eines Knochenbruchstücks aus der Haut erkennbar, dass das Wadenbein gebrochen ist.

Ist das Wadenbein am Außenknöchel gebrochen, so führt dies zu Bewegungseinschränkungen im Sprunggelenk. Schon der Versuch einer Bewegung oder ein leichtes Auftreten mit dem Fuß haben teils heftige Schmerzen zur Folge. Neben den schon genannten Symptomen kann auch eine Fehlstellung im Sprunggelenk bestehen.

Eine Fibulafraktur in dem an das Knie angrenzenden Knochenteil (Fibulaköpfchen) ist meist Teil einer größeren Knieverletzung. Häufig ist zusammen mit einem Knochensplitter auch das Seitenband (Außenband) des Knies aus dem Wadenbein ausgerissen. Symptome dieser Form der Wadenbeinfraktur sind Schmerzen, schlechte Beweglichkeit sowie eine Instabilität des betroffenen Knies. Ist zudem ein in der Nähe liegender Nerv verletzt, kann es zu Ausfallerscheinungen wie Sensibilitätsstörungen und Muskellähmung kommen.

Bei einer Schaftfraktur, einem Bruch im mittleren Bereich des Wadenbeins, die nicht gleichzeitig mit einer Schienbeinfraktur auftritt, sind die Symptome oft nicht so eindeutig. Das Schienbein sorgt für Stabilität im Bein und der Wadenbeinknochen wird meist durch die straffen Bänder in seiner natürlichen Position gehalten. In der Regel kommt es nicht zu einer Verschiebung der Bruchstücke. Meist treten Schmerzen auf, die jedoch nicht so stark sind, dass sie sofort auf einen Bruch des Wadenbeins hindeuten. Ist das Schienbein ebenfalls betroffen, so steht diese Verletzung im Vordergrund, da sie starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursacht.

Die Diagnose eines Wadenbeinbruchs kann, nachdem Gelenk- und Bänderverletzung als Ursache für die Beschwerden ausgeschlossen wurden, mittels einer Röntgen-Untersuchung erfolgen. Diese gibt auch Informationen über zunächst nicht erkennbare weitere Verletzungen, die für die Therapieart von Bedeutung sein können.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach dem Verletzungsmuster. Ist nur der Schaft betroffen, reicht meist eine mehrwöchige Ruhigstellung mit einem Gipsverband. Wenn das Sprunggelenk mitbeteiligt ist, muss ggf. eine operative Therapie mit Einsatz von Schrauben und Metallplatten erfolgen. Kommt es zu einer Fibulakopffraktur, ist dies meist Folge einer komplexen Verletzung im Kniegelenksbereich, die ebenfalls einer operativen Therapie bedarf.

Folgen

Ein Bruch des Außenknöchels heilt in der Regel sehr gut ab. Gelegentlich können über mehrere Monate Restbeschwerden wie Schwellneigung, Wetterfühligkeit oder Taubheitsgefühle auftreten. Diese verschwinden jedoch meist von allein. Auch bei Brüchen des Wadenbeinschaftes treten kaum Komplikationen auf. Durch eine Wadenbeinköpfchenfraktur kann es zu Verletzungen des direkt daneben verlaufenden Nervus peroneus / fibularis kommen, was zu einer Lähmung der Fubhebermuskulatur sowie zu Sensibilitätsausfällen am Bein führen kann.

Fibulafraktur (Wadenbein Bruch) – Erkennung, Therapie & Folgen
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