Das menschliche Kniegelenk ist täglich vielen Strapazen ausgesetzt. Laufen, Beugen, Strecken sowie sportliche Aktivitäten haben zur Folge, dass sich im Laufe der Zeit allmähliche Verschleißerscheinungen bemerkbar machen. Schmerzhafte Erscheinungen oder gar Verletzungen entstehen meist aus den Folgen einer Fehlbelastung des Kniegelenkes.
Infos
Wird ein operativer Eingriff am Knie notwendig, muss das Gelenk anschließend häufig ruhig gestellt bzw. geschont werden. Durch diese Immobilisation kommt es zu einem Rückgang der umliegenden Muskulatur. In der Rehabilitation nach einem operativen Eingriff am Knie muss diese geschwächte Muskulatur wieder allmählich aufgebaut werden. Eine Therapie, die sich dabei besonders bewährt hat, ist die sogenannte elektrische Muskelstimulation (EMS). Bei diesem Verfahren werden Elektroden auf die entsprechenden Muskelgruppen geklebt. Anschließend wird über die Klebeelektroden Reizstrom in die Muskeln gebracht, die eine Muskelkontraktion auslösen. Dauer und Stärke des Stroms können dabei individuell angepasst werden. Durch die passiv ausgelösten Kontraktionen wird der Muskel wie beim aktiven Krafttraining aufgebaut. Die somit erzielten Erfolge haben dieses Verfahren zu einer anerkannten Reha-Maßnahme gemacht.
Erfahrung und Erfolge
Zahlreiche Vorteile wie eine intensive Nachbehandlung ohne den Einsatz zusätzlicher Medikamente lassen die elektrische Muskelstimulation für viele Patienten zu.
Ebenfalls eignet sich das EMS-Verfahren bei Verspannungen der Muskulatur sowie Durchblutungsstörungen. Allerdings gibt es hierzu wenig valide Studien.
Eine Gewichtsreduktion mittels elektrischer Muskelstimulation dürfen die Patienten jedoch nicht erwarten. Der Energieverbrauch bei der EMS ist dafür zu gering.
Die EMS kann in der Anfangsphase einer Reha nach einer Operation am Knie sicherlich effektiv sein. Aktive Bewegung sowie aktiver Kraftaufbau sind jedoch notwendig um die erstrebten Ziele zu erreichen.