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Denervation Knie – Definition, Funktionsweise & Nebenwirkungen

Definition:

Bei einer Denervation des Knies handelt es sich um einen operativen Eingriff, in dessen Rahmen die Reizleitung schmerzleitender Nerven um das Kniegelenk unterbrochen wird. Die Denervation kann auch als sogenannte Nervenausschaltung bezeichnet werden.

Herkunft

Das chirurgische Verfahren wurde im Jahr 1992 durch den US-Amerikaner Prof. Dellon entwickelt. Ein entsprechender Eingriff wird in der Regel in Fachkliniken durchgeführt. Die reine Operationszeit umfasst ca. 30 – 40 Minuten.
Laut Verfechter der Denervationsmethode eignet sich das Verfahren für einer vergleichsweise große Patientengruppe – so kann die Methode im Einzelfall beispielsweise durchgeführt werden, wenn bisherige operative oder konservative Behandlungsschritte bei langwierigen Knieschmerzen nicht zu dem gewünschten Erfolg führten oder das Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks vermieden werden soll. Aber auch Betroffene, die bereits über ein künstliches Gelenk verfügen, können von der Denervationsmaßnahme profitieren.

Funktionsweise

Durch eine Denervation am Knie sind durchtrennte schmerzleitende Nerven nicht mehr in der Lage, Schmerzimpulse an das Gehirn eines Patienten zu senden. In der Folge lassen bisherige Knieschmerzen häufig deutlich nach oder können für einen gewissen Zeitraum gar vollständig abklingen. Damit chirurgisch behandelte Schmerznerven im Bereich des Kniegelenks nicht erneut zusammenwachsen, werden ausreichende Nervenanteile entfernt.
Eine erfolgreiche Nervenausschaltung im Kniebereich geht nicht selten mit Verbesserungen eventueller Bewegungseinschränkungen des Kniegelenks einher, da Letzteres keiner schmerzbedingten Schonhaltung mehr unterliegt.
Nach Expertenaussagen birgt der operative Eingriff kein Risiko auftretender Lähmungserscheinungen, da die durchtrennten Schmerznerven nicht für die Muskelfunktionen des Beines verantwortlich sind. Auch die Oberflächensensibilität der das Knie umgebenden Haut wird durch eine Denervation in der Regel nicht beeinträchtigt.

Nebenwirkungen

Wie jeder chirurgische Eingriff geht auch eine Nervenausschaltung am Kniegelenk mit verschiedenen Risiken einher. So kann sich beim Patienten beispielsweise ein gelegentliches Taubheitsgefühl im Bereich der Operationsnarben einstellen. Da mithilfe der Denervation außerdem keine Bekämpfung Schmerz verursachender Faktoren (wie beispielsweise Knorpel- oder Knochenveränderungen) möglich ist, kann eine Überbelastung des Knies weiterhin Schwellungen hervorrufen oder fortschreitende Knorpel- und/oder Knochenveränderungen begünstigen.

Denervation Knie – Definition, Funktionsweise & Nebenwirkungen
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