Als Hoffascher Fettkörper, auch Corpus adiposum infrapatellaris genannt, wird ein Fettkörper, der sich in der Synovialhaut des menschlichen Kniegelenks befindet, bezeichnet. Dieser hat die Funktion als Verschiebeschicht und gleichermaßen als Polsterung zu dienen. In manchen Fällen treten Beschwerden wie das Hoffa-Kastert-Syndrom auf, was einen operativen Eingriff erfordern kann.
Anatomischer Aufbau des Corpus adiposum infrapatellaris
Beim Corpus adiposum infrapatellaris handelt es sich um einen Fettkörper, eine Ansammlung von Baufett.
Der Corpus adiposum infrapatellaris liegt zwischen der Patella (Kniescheibe) und dem Tibiakopf, Dorsal der Patellarsehne. Der Corpus adiposum infrapatellaris besteht aus Synovialzellen, die Schleim produzieren und aus lockerem Bindegewebe, sowie Fettzellen. Der untere Pol der Patella wird vom Corpus adiposum infrapatellaris umrahmt. Dort entspringt die Plica synovialis infrapatellaris, eine Bandstruktur die sich durch die Gelenkhöhle des Knies zieht. Sogenannte Plicae alares (Fettfalten) ragen von der Oberfläche in Richtung der Kniegelenkshöhle.
Funktion des Corpus adiposum infrapatellaris
Der Corpus adiposum infrapatellaris besteht aus Baufett, und hat eine stützende, polsternde Funktion. Er dient zwischen der Patella und dem Tibiakopf als Verschiebeschicht. Dies sorgt für einen schmerzfreien, flüssigen Bewegungsablauf des Kniegelenks.
Mögliche Verletzungen und Erkrankungen des Corpus adiposum infrapatellaris
Eine mögliche Erkrankung, die im Zusammenhang mit dem Corpus adiposum infrapatellaris auftreten kann, ist das sogenannte Hoffa-Kastert-Syndrom. Hierbei kommt es zu einer Verdickung des Corpus adiposum infrapatellaris. Häufig ist dies die Folge von einer Entzündung im Kniegelenk. In manchen Fällen sind Störungen der Mechanik ursächlich.
Das Hoffa-Kastert-Syndrom wurde 1904 von Albert Hoffa entdeckt. Schnell stellte er fest, dass die Beschwerden mit anderen Ursachen, wie beispielsweise Knieentzündungen, zusammenhängen. Wenn Flexionsbewegungen erfolgen, wird der verdickte Corpus adiposum infrapatellaris zwischen Femur und Tibia eingeklemmt. Dadurch treten unverzüglich starke Schmerzen innerhalb des Kniegelenks auf. Dies führt zu einer Einschränkung der Beweglichkeit. Wenn das Kniegelenk bewegt wird, treten starke Spannungsschmerzen auf und eine Schwellung des Gelenks ist möglich. Ein operativer Eingriff behebt in der Regel den Kniebinnenschaden. Eine Teilresektion des Corpus adiposum infrapatellaris kann angezeigt sein, um den Operationsherd übersichtlicher zu machen.