Die Chondropathia patellae ist eine Knorpelkrankheit der Kniescheibe. Dabei handelt es sich um eine knorpelige Rückfläche der Kniescheibe.
Definition
Der Kniescheibenknorpel ist mit bis zu 7 mm Stärke der dickste Knorpel im menschlichen Körper. Über einen Walkvorgang wird der Knorpel ernährt, welcher die Gelenkflüssigkeit in den Knorpel rein- und rausdrückt. Nur in einem relativ engen Druckbereich kann der Walkvorgang zuverlässig verlaufen. Wenn der Anpressdruck zu stark oder zu gering ist, wird der Prozess gestört. Der Knorpelschaden der Kniescheibe bereitet in leichten Fällen noch relativ wenige Beschwerden. Das Gehen ist meist sogar vollkommen ohne Schwierigkeiten möglich, nur beim längeren Sitzen, Hinhocken oder beim Bergabgehen treten häufig Schmerzen auf. Manchmal tritt der Kniescheibe Knorpelschaden schon bei Kindern und Jugendlichen auf, wobei Frauen und Mädchen häufiger betroffen sind. Unbehandelt führt das Krankheitsbild zu einer fortschreitenden Knorpeldegeneration, die letztendlich zur Arthrose des Kniescheibengleitlagers führen kann. Der Knorpel ist nicht mit Nerven versorgt und so verursacht die Knorpelveränderung anfangs noch keine Knieschmerzen.
Wenn die Erkrankung fortschreitet, wird auch der darunterliegende Kniescheibenknochen betroffen und erste Schmerzen treten auf. In diesem Fall liegt dann ein patellofemorales Schmerzsyndrom, femoro-patellares Schmerzsyndrom oder ein Schmerzsyndrom des vorderen Knies vor, bei dem dann auch der Oberschenkelknochen mitbetroffen ist. Ursächlich für die Erkrankung ist eine Knorpelveränderung an der Kniescheibenrückfläche, die häufig im Zuge der Pubertät auftritt. Es kann sich dabei um eine Erweichung, Verdickung, Abscherung und Aufsplitterung handeln.
Die Veränderungen gehen aber kaum bis zum Knochen heran. Erst wenn weitere Faktoren bestehen, wird aus den oben genannten Veränderungen die schmerzhafte Chondropathia patellae. Solche Risikofaktoren sind beispielsweise häufig kniende Tätigkeiten wie Fliesenlegen oder andere, die Sehne überlastende Faktoren, etwa häufig abrupte Stoppbewegungen beispielsweise beim Tennis, Fußball oder Bergabgehen. Doch auch bei normaler Kniegelenksbeanspruchung kann die Krankheit auftreten. Dann liegt häufig eine Fehlfunktion der Bänder im Kniegelenk, der Oberschenkelmuskulatur, oder eine verformte oder zu kleine Kniescheibe oder eine Fehlstellung der Kniescheibe vor. Derartige Fehlstellungen kommen vor, wenn die Kniescheibe zu hoch oder zu tief steht. Auch wenn Gleitlager und Kniescheibe nicht exakt zusammenpassen, kann es zu diesem Schmerzsyndrom kommen. Der Knorpelschaden der Kniegelenke kann aber auch durch Knieverletzungen oder Unfälle am Kniegelenk kommen. Oft sind genaue Ursachen der Erkrankung aber auch nicht eindeutig festzustellen.
Je nach Stärke der Knorpelveränderung sind auch die Knieschmerzen mehr oder minder stark. Neben dem Belastungsschmerz kann auch ein nächtlicher Ruheschmerz auf diese Knieerkrankung hinweisen. Dieser Ruheschmerz entsteht, da das Knie im Schlaf länger in gebeugter Stellung gehalten wird. Meistens sind von der Erkrankung beide Knie betroffen, weshalb die Symptome auch beidseitig auftreten können. Schmerzen auslösen können auch Bewegungen des Kniegelenks gegen einen Wiederstand oder Druck. Manchmal lässt sich auch ertasten, dass die Kniescheiben auf dem Gleitlager reiben. Diese Krepitation zeigt dann auf Unregelmäßigkeiten im Knorpelbelag hin.
Therapie
Mehr zur Therapie erfahren sie hier:
Knorpelschaden Kniescheibe – Behandlungsformen im Überblick | Vergleich der Therapieformen
Knorpelglättung Kniescheibe – Alle Infos & Nachbehandlung | Abrasion
Künstliche Kniescheibe – Infos, Tipps & Belastbarkeit
Tipps
Um die Erkrankung einwandfrei diagnostizieren zu können, sollten Betroffene einen Arzt oder Physiotherapeuten aufsuchen. Anhand von Röntgenuntersuchungen und weiteren Untersuchungen der Kniescheibenbewegen, etwa der Schmerzprovokation wird die Diagnose gesichert.