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Außenbandriss Knie – Definition, Therapie & Folgen | Informationen zur lateralen Seitenbandruptur

Das äußere Seitenband des Knies, auch Ligamentum collaterale fibulare genannt, gibt dem Kniegelenk Stabilität und Halt. Allerdings kann es durch traumatische Einwirkungen reißen. Insbesondere wenn Kräfte von außen nach innen auf das Knie einwirken, ist das Risiko hoch, sich am Außenband zu verletzen.

Definition

Das Kniegelenk hat zwei Kollateralbänder, eines befindet sich an der Außenseite jedes Knies und eines jeweils an der Innenseite. Das Band, das sich an der Außenseite befindet, ist das Ligamentum collaterale fibulare. Es wird darüber hinaus auch als Knieaußenband oder äußeres Kollateralband bezeichnet. Das Ligamentum collaterale fibulare gehört zu den vier wichtigsten Bändern des Kniegelenks. Es ist ein rundliches starkes Band, das an der lateralen Seite des Knies verläuft. Eine laterale Seitenbandruptur entsteht durch eine Varusbelastung. Von Varusstress oder einer Varusbelastung spricht man, wenn Kräfte dazu führen, dass das Kniegelenk und die stabilisierenden Bänder nach innen abgewinkelt werden.

Wenn also eine Kraft seitlich auf das Knie einwirkt und es nach innen drückt, kann es zu einer lateralen Kollateralbandläsion kommen. Bei dem Varusstress werden die Bandstrukturen stark überdehnt, was letztlich dazu führt, dass sie reißen. Je nachdem, wie stark die Kräfte sind, die auf das Knie und die Bänder einwirken, kann es zu einer Distorsion des Ligamentum collaterale fibulare kommen oder auch im schlimmsten Fall zu einem Aussenbandriss des Knies. Nicht selten kommt es bei einer äußeren Seitenbandruptur zu weiteren Kombinationsverletzungen des Innenmeniskus und anderen Strukturen des Knie-Kapselbandapparats. Bei einer äußeren Kollateralbandläsion gibt es mehrere Schweregrade, wobei Grad 3 ein kompletter Riss des Bandes bedeutet. Im Vergleich dazu kommt es bei Schweregrad 1 lediglich zu mikroskopisch sichtbaren Strukturveränderungen und bei Grad 2 zu einer mikroskopisch sichtbaren Teilruptur des Ligaments. Häufig resultiert daraus auch eine Knieseitenbandinstabilität.

Therapie

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Folgen

Bei einer Ruptur des Ligamentum collaterale fibulare muss der Patient mit einer wochenlangen Immobilisation rechnen. In der Regel erfolgt die Ruhigstellung des betroffenen Beines für sechs Wochen über Unterarmgehstützen. Patienten, die aufgrund anderer körperlicher Verletzungen oder Vorbelastungen keine Unterarmgehstützen verwenden können, müssen auf einen Rollstuhl zurückgreifen. Dies gilt insbesondere für ältere und geschwächte Patienten. Zu den Folgen kann darüber hinaus auch ein Rezidiv zählen. Insbesondere ältere Patienten, die degenerative Veränderungen der Bandstrukturen aufweisen, laufen Gefahr erneut eine Ruptur des Ligamentum collaterale fibulare zu erleiden.

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