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Arthrolyse Knie – Definition & Folgen

Eine operative Gelenkmobilisierung oder Arthrolyse wird durchgeführt, wenn das Kniegelenk bewegungsgestört ist. In der Regel ist dies durch narbige Verwachsungen bedingt, aber auch durch Schrumpfung der Gelenkkapsel oder durch Knochenanbauten (Osteophyten) im Rahmen einer Arthrose verursacht bedingt sein. Die Arthrolyse wird meist heute arthroskopisch (minimal-invasiv) durchgeführt, nur selten ist eine breite Gelenkeröffnung erforderlich, bei der die Störfaktoren, die eine Beugung und Streckung des Kniegelenks verhindern, entfernt werden.

Definition

Eine Arthrolyse ist die Mobilisierung eines Gelenks, das bewegungsgestört ist, wobei möglichst wenig Gewalt angewendet werden sollte. Dabei müssen oft überspannt oder verkürzte Kapsel- und Sehnenteile gespalten werden, um eine Entlastung und damit Verbesserung der Beweglichkeit zu erzielen. Eine Arthrolyse im Knie wird nur dann vorgenommen, wenn die Bewegungseinschränkung des Kniegelenks nicht durch konservative Maßnahmen zu beheben ist. Klassische Maßnahmen, die zunächst genutzt werden, sind Physiotherapie. Kontraindikationen für eine Arthrolyse sind allgemeine Narkosekontraindikationen, Gerinnungsstörungen und eine Entzündung des Kniegelenks. Auch mechanische Blockaden im Knie wie beispielsweise Osteophyten können für die Bewegungseinschränkungen verantwortlich sein und werden innerhalb der Arthrolyse entfernt. Bei einer einfachen Arthrolyse werden narbig veränderte und dadurch verkürzte Kapselanteile durchtrennt. Werden zusätzlich Osteophyten abgetragen, spricht man von einer erweiterten Arthrolyse. Das Ausmaß der Kniebeweglichkeit muss noch während der Operation  in Narkose geprüft werden. Die Nachbehandlung zielt auf eine postoperative Stabilisierung des intraoperativ erzielten Bewegungsumfanges.

Folgen

Nach der Arthrolyse im Knie erfolgt über einen längeren Zeitraum eine physiotherapeutische Behandlung. Diese stellt sicher, dass das Knie den Bewegungsumfang, der intraoperativ erwirkt wurde, beibehält. Der Patient muss sich also auf eine mehr oder weniger anstrengende und schmerzhafte Therapie einstellen. Da vor einer Arthrolyse des Kniegelenks eine Bewegungsunfähigkeit zugrunde lag, sind die Muskeln stark verkürzt. Auch dieses Problem muss in der Physiotherapie angegangen werden. Die Schmerzen, die nach der Arthrolyse auftreten, erfordern eine entsprechende Schmerztherapie. In vereinzelten Fällen kommt es erneut zu Verwachsungen die eine neuerliche Bewegungseinschränkung zur Folge haben und vereinzelt einen weiteren Eingriff nötig machen.

Arthrolyse Knie – Definition & Folgen
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